Was den "Kraftfahrer" beschäftigte

Bizarres und Komisches aus alten Motorrad- und Autozeitschriften


Minderwertigkeitskomplexe:

Ein jeder Tankvorgang zehrte am ohnehin unterentwickelten Selbstwertgefühl der frühen Biker zu der Zeit, als Motorräder noch einen geringeren Spritverbrauch als Autos hatten.

»Der Motorradfahrer wird oft stiefmütterlich behandelt. Er fühlt sich daher dem Autofahrer gegenüber zurückgesetzt. Dies fängt schon an der Tankstelle an, bei der er doch nur gegen sein gutes Geld Benzin kaufen will. Nicht selten kann man beobachten, daß ein Herrenfahrer mit einer mächtigen Limousine zuerst abgefertigt wird, obwohl ein Motorradfahrer 5m vor dem Wagen an die Zapfsäule gerollt war.
Bei einer solchen Behandlung bleibt es natürlich nicht aus, daß die Motorradfahrer so etwas wie Minderwertigkeitskomplexe bekommen, die sogar dahin führen können, daß die als so rücksichtslos verschrienen "Knattermaxen" - auch wenn sie eigentlich zuerst an die Reihe kämen - mit betretener Miene andeuten: "Bitte nach Ihnen!" Dies mag für manchen Leser unwahrscheinlich klingen, aber wir haben es schon mehr als einmal erlebt.«

Aus "Motorrundschau" zur IFMA 1953

Steib

Der heiße Tip für den Automobilisten mit Blechschere

Aus der beliebten Serie "Der Praktiker hat das Wort"

»Hat man mit Mühe und viel Bücken den Schmutz des Wagenfußbodens zusammengekehrt, weiß man das Häuflein nicht herauszukriegen. Zwecklos ist es, den Kehricht über die erhöhte Türschwelle auskehren zu wollen. Zur Erleichterung des Auskehrens dient folgender Vorschlag:
Für wenige Mark schneidet man vor jedem Sitz ein Loch mit 3 bis 5 cm Durchmesser in den Wagenfußboden. Darüber wird ein entsprechend größerer Deckel schwenkbar angebracht und gegen Rosten eingefettet. Nun kann jeglicher Schmutz durch Hochheben der Fußmatten mühelos durch die freigelegten Öffnungen entfernt werden. Auch ausgiebige Reinigungen mit Wasser bereiten keine Sorgen mehr.«

Aus "Motorrundschau" März 1951


Radioeinbau beim Motorrad

Hier sind schon erste aufkeimende Konsumentenwünsche erkennbar, die den Weg zur Gold Wing ebneten. Aus der Serie "Der Leser fragt, der PRAKTIKER antwortet".

» Frage: Was halten Sie vom Einbau des Telefunken-Autosupers IA 50 senkrecht in den Tank der Zündapp KS 601. Welche Federung, Kühlung, Entstörung und besondere Maßnahmen sind notwendig? G. H., Lichtenau
Antwort: Beim Einbau eines Auto-Supers in ein Motorrad ist zu berücksichtigen, daß alle von Ihnen angeführten Fragen recht schwierig zu beantworten sind. Zweifellos ist die neue KS 601 mit Vorder- und Hinterradfederung eine verhältnismäßig sehr ruhig liegende Maschine, der Tank überdies federungsmäßig besonders geeignet. Dafür ist er aber für die feinen kurzhubigen Erschütterungen, die der Motor verursacht, besonders empfänglich und resonanzfreudig. Deshalb wird es unvermeidlich sein, im Interesse der Röhrenschonung u. a. Eigenheiten dieser Geräte die Aufhängung durch eine starke Weichgummischicht oder durch Federpakete völlig zu isolieren. Auch die Belüftung wäre Aufmerksamkeit zu zollen, wobei am wichtigsten erscheint, daß Kaltluft (Frischluft) von unten zuströmen kann. Schließlich werden Sie beim Stronverbrauch von 4-5 A einen größeren Akku (14 Ah) verwenden.
Daß es grundsätzlich gehen müßte, beweist die bekannte Sportlerin Ilse Thouet, die einen Auto-Super im Motorroller eingebaut besitzt. «

Aus "Motorrundschau" März 1951


Frühes Modell für Streetfighter 1951


Der SM-Sitz ("Löst das Soziusproblem 100%ig") für genußvolle Stunden auf dem Soziussitz oder eher der Notsitz für eingefleischte Alleinfahrer?


HOREX

©PeterGrabo
18.08.96