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20.2.00: Süden - eine Heidentour. Dahme, Finsterwalde und Glücksburger Heide

Vom GPS aufgezeichnete Strecke,
mit Waypoint+ geplottet

Tracklog zum Runterladen auf www.tracklog.de


Rathaus in DahmeVorweg die Daten: 8 Moppeds, keine ME55-Reifen dabei, 340km und zum Schluß minus 2 Grad, die Tour voll und ganz per QuoVadis geplant und nach GPS gefahren (nun ja, fast! Wenn das mit dem vorschriftmäßigen Abbiegen nicht klappte, wurde doch die gute alte vollanaloge Ortskenntnis eingesetzt).

Zuerst musste auf bekannten Straßen die notwendige Distanz zu Berlin unter anderem durch die Genshagener Heide überwunden werden, um dann ab Paplitz auf attraktivere Strecken am Rande der Mochheide zu kommen. Durch die Merzdorfer Heide und die Grüne Heide kamen wir nach Dahme, der Stadt zwischen B96 und B101, deshalb selten besucht, aber geschichtsträchtig (u.A. Zigarrenindustrie Kurzbeinziegenbockund Blaudruck), was sich am imposanten Rathaus zeigt. Im Schloßpark findet man einen süßen Zoo, in dem auch bei frostigen Temperaturen eine Unmenge Wellensittiche in der Voliere vor sich hinzwitschern. Ein etwas aggressiv dreinschauendes Lama inmitten einer Eselsherde, ein leckeres rosa Hausschwein und extrem kurzbeinige Ziegen (die Tür zum Stall war auch sehr niedrig - Darwin hat gewirkt) warteten auf die seltenen Gäste, die von diesen Tieren intensiv beäugt wurden. Während wir einen Kaffee in der örtlichen Tankstelle schlürften, wurde bei einem Blick auf das Warenangebot (Spee an 10W50) über die Rolle der ostdeutschen Tankstelle als sozialer Mittelpunkt philosophiert.4.Etage: Öle und Waschmittel An der Kasse sorgte der Durchschnittskunde, der 10l Sprit, 'ne Bild am Sonntag und 'ne Packung F6 per Kreditkarte zahlt, für lange Schlangen.

In Kolpien steht eindrucksvollvoll auf einer leichten Anhöhe eine frisch instandgesetzte Holländermühle. Ein Blick auf die ähnlich der Rotorblätter eines Hubschraubers verstellbaren Windflügel Holländermühle in Kolpienund die Begutachtung des Interieurs durch ein winziges Fenster meldeten, dass die Mühle voll funktionsfähig ist. Das werden wir im Sommer untersuchen. Einen Ortsteil weiter biegt man links ab und käme zur Quelle der Dahme am Ende eines kleines Tals mitten im dichten Laubwald der Kolpiener Heide. Aber das kannten wir schon und schlingerten über eine aufgeweichte Wiese zu einer wilden Cross-Strecke in einer ehemaligen Kiesgrube. Vier Enduros bzw. Crosser und ein biederes Straßenmopped tobten die Hänge rauf und runter, dass der Schweiß rann und zwei Batterien leergenuckelt wurden. Der vernünftigere Teil der Rausfahrer wartete derweil geduldig und teilweise kopfschüttelnd über die Umwegfahrerei am Rande.

Bis die Kette frißt...Die Straße durch die Buckoer Heide (Wald), Prossmarker Heide (Wald) und Kleinkrausniker Heide (Wald) führte über einen Schlenker nach Schönewalde (JAWA-Museum - sehenswert!) und Münchhausen (keine Reisenden auf Kanonenkugeln entdeckt) durch die gleichnamige Heide nach Finsterwalde, wo in Radigks Brauhaus ("ach, die wieder" hörte man aus der Runde des Personals) ordentlich und gut gespachtelt und getrunken wurde (4,5 Helme).

Vollbäuchig wuchteten wir uns wieder auf die Moppeds und setzten die Heiden-Tour Pistedurch die Dübrichener Heide (Wald), Priessener Heide (Wald), Nexdorfer Heide und Redliner Heide zur 101 nach Herzberg fort. Die 102 führt geradeaus nach Berlin. Langweilig - also nach Durchquerung der Welsickendorfer Heide nach links abgebogen und noch eine Heide aufgesucht - nämlich die Glücksburger Heide. Zuvor lag allerdings noch die Zellendorfer Heide auf dem Weg. Die Glücksburger Heide ist ein ehemaliges Sperrgebiet, das man jetzt auf einer gut geschotterten Wellblechpiste durchfahren kann. In der Mitte steht als wohlgewähltes Symbol die Friedenseiche, die in ihrem langen Leben durch Geschosse, Splitter, Brand und Frevel so in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass eine ihrer klaffenden Wunden mit einer kleiner Haube aus Dachpappe geschützt wird. Ringsherum kann man durch einen kleinen botanischen Garten mit typischen Gewächsen Märkischer Heiden wandeln. Wir taten es bei leichter Dämmerung und leichtem Schneeregen. Besondere Beachtung fand ein Schild unter den vielen anderen mit den botanischen Namen der Pflanzen. Auf ihm stand "Kettenglieder eines T34", daneben ein seltsames Gußstahlgebilde.

Hinter Seyda wurde die Landschaft nicht "Heide" genannt, sondern Morl (wassendiss?). Morls scheinen weniger ausgedehnt als Heiden zu sein, denn Seehauser und Naundorfer Morl bedecken zusammen nur ein zehntel der Fläche einer ordentlichen Heide.

Die gebeutelte FriedenseicheTiefe Temperaturen verleiten zu hohen Geschwindigkeiten, und so ging es flugs das drohende Glatteis ignorierend über Treuenbrietzen, Bardenitz und Saarmund zurück nach Berlin.

Peter G


Im Detail

B101 Heinersdorf - Großbeeren - Genshagen - Wietstock - Nunsdorf - B246 Horstfelde- Saalow - Mellensee - Sperenberg - Kummersdorf Gut - Horstwalde - Paplitz - Kemlitz - Groß Ziescht - Damsdorf - Glienig - Görsdorf - Zagelsdorf - Dahme (Zoo) - Schwebendorf - Kolpien (Mühle) - Schöna (Sandgrube) - Hohenbucko - Schwarzenberg - Kleinkrausnik - Großkrausnik - Zeckern - Petershof - Schönewalde - B96 Münchhausen - Finsterwalde (Brauhaus) - Hennersdorf rechts Richtung Frankena - links Doberlug - Werenzhain - Dübrinchen - Prießen - Nexdorf - Drasdo - Langennaundorf - B101 Wiederau - Bahnsdorf - Herzberg - Bernsdorf - Brandis - Linda - Mögeln rechts- links in die Glücksburger Heide (Friedenseiche) - Seyda - Mellnitz - Blönsdorf - Kurzlipsdorf - Marzahna - B2 Treunbrietzen - Bardenitz - Kemnitz - Züllichendorf - Nettgendorf - Dobbrikow - Rieben - Zauchwitz - Stücken - Fresdorf - Tremsdorf - Saarmund - Philippstahl - Güterfelde- Stahnsdorf - Kleinmachnow - Marinella.
Macht 340km.


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THE END

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