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19.3.00: Schinkels Kirche in Straupitz und durch den Spreewald

Vom GPS aufgezeichnete Strecke,
mit Waypoint+ geplottet

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Die Kirche im MärzPolizei mit Laserpistole von vorn bei Kerzendorf, von der Seite in Nächst Neuendorf und die Rausfahrer fuhren mal hyperkorrekt vorbei - über Zossen, Bestensee und Märkisch Buchholz. Hier mussten die Moppeds über eine Fußgängerbrücke geschoben werden ;-), dann glitten wir nach diversen Hügelchen in den Spreewald.

In Straupitz wollte ein wohlhabender Gutsbesitzer, zufällig ein Kumpel vom Baumeister Schinkel, eine neue Kirche bauen. Schinkel entwarf sie dann tatsächlich, und so kam diese für ein Dorf etwas zu groß geratene und in ihrem klassizistisch-strengen Stil sehr ungewöhnliche Kirche nach Straupitz. Sie würde besser nach Italien oder nach Potsdam passen. Am Tag unseres Besuch leuchtete sie in ihrem blassen gelb hinter den noch kahlen großen Bäumen und dem dramatischen Himmel mit seinen schnell ziehenden Wolkenfetzen, während Pfarrer Hanke in wehendem schwarzen Mantel und Baskenmütze über den Platz zu unserer Verabredung eilte.

auch innen sehr streng-preußischWenn die Wende nicht gekommen wäre, gäbe es die Kirche nicht mehr, erklärte der Pfarrer, der uns die Kirche nur zeigte, weil ihn Klaus so nett darum gebeten hatte und wir Motorradfahrer waren ("Ihr seid dem Himmel näher als andere", meinte er. Nun ja..)

Anfang der 90er wurde viel Geld gesammelt und in den Wiederaufbau dieses Baudenkmals gesteckt. Dabei wurde ganze Arbeit geleistet, denn auch das Fundament musste unterhalb der Kirche mit eingerammten und unter die Mauern gezogene Querbalken erneuert werden. In der Folge wurde die Kirche zur Touristenattraktion und Busladungen voller Tagestouris und Kaffeefahrtenteilnehmern ergossen sich über Straupitz. Damit der Charakter eines Gotteshause gewahrt bleibet öffnete man in der Folge sonntags nur noch zu Gottesdiensten - und der sonntägliche Spuk war vorbei. Es sei denn, man öffnet für uns.

Straupitz hat noch eine andere kleinere Attraktion zu bieten, die aber leider geschlossen war: Die Dreifach-Universalmühle zum Ausschlagen von Leinöl, Zersägen von Bäumen und Mahlen von Korn.

Heu-Inseln in der SpreeNun wurde erkundet, was im Sommer in der Autoflut ersticken wird - der Spreewald. In Burg sollte man das Gasthaus im alten Bahnhofgebäude besuchen. Hier wird per Modellbahn serviert!

Viele noch nicht gesperrte Wege führen abseits der Bundesstraßen zu den verstreuten Siedlungen, so dass der Eindruck entsteht, dass man überall auch ohne Kahn hinkäme. Wem das Kahnfahren im Massengedränge an der Anlagestelle in Lübbenau gegen den Strich geht, sei der kleine Hafen bei Alt Zauche empfohlen, der idyllisch im Walde liegt. Wahrscheinlich kann man hier auch dem Lübbenauer Gurkenverkaufsterror aus dem Wege gehen. Bei unserem Besuch bewährten sich die Goretex-Stiefel beim Spaziergang durchs Gelände, denn die Spree war wie üblich im Frühjahr über die Ufer getreten. Die aus dem Wasser lugenden Pflanzenstengel und dazwischen die typischen auf Plattformen stehenden Heuhaufen boten ein schickes Bild. Ganz in der Nähe findet man am Ende eines Knüppeldamms im Spreewälder Hochwald die Kannomühle, die gerade wieder aufgebaut wird.

Zurück ging es über Calau, aber immer etwas abseits der Hauptrouten und teilweise über bei Trockenheit auch mit Tourendampfern und schmal-lenkrigen Sportlern zu befahrende "Naturstraßen". Bei Luckau wurde auf einen Hügelchen eine kleine Hütte gesetzt, von der aus man im Herbst und Frühjahr durchziehende Kraniche beobachten kann. Hier auf den Freesdorfer Wiesen befindet sich einer der größten Kranichplätze Deutschlands. In der übrigen Jahreszeit ist die Hütte an exponierter Stelle ein Ort, an dem man prima eine Rast einlegen kann.

Unterwegs sind wir bis auf das eine oder andere Eis an Tankstellen nicht zum Futtern gekommen, also wurde nach 366 Kilometern wieder im Marinella gespeist. Mal sehen, ob die Vollprofi-Bedienefixe etwas mit unser Rausfahrer-CD anfangen können.

Peter G


Im Detail

B 010 Großbeeren - Genshagen - Löwenbruch - Kerzendorf - Thyrow links - Märkisch Wilmersdorf - Nunsdorf - Schünow - Nächst Neuendorf - Zossen - B246 Telz - Mittenwalde - Gallun - über die Autobahnbrücke, hinterm Marienhof rechts (ehem. Militärgelände) - rechts-ufrig am Kleinen Bestener See entlang - Bestensee - auf B179 rechts - dann leichte Linkskurve, wieder leichte Rechtskurve und etwas dahinter nach links auf die kleine Teerstraße durch den Wald - am T links, dann immer dem Asphalt folgen - B246 Prieros - Klein Eichholz - Storkow - Wendisch Rietz (Päuslein am Märkischen Büffet) - hinter der Brücke rechts - Behrensdorf - Ahrensdorf - Görsdorf - geradeaus durchs Dorf - Wulfersdorf - Giesensdorf - Tauche - Kohlsdorf - Beeskow an der Burg vorbei und über die Spree, am Kreisverkehr geradeaus - Krügersdorf links - Reudnitz - links Weg nach Lindow - B168 Friedland - an Wuggelmühle rechts - Möllen - Niewisch - Pieskow - Speichrow - Jessern - Hoffnungsbay(!) - Mochow - Sacrow-Waldow - Neu Zauche - Straupitz (Schinkelkirche und 3-fach-Mühle) - Hafen Alt Zauche- Zauchener Mühle- zurück nach Straupitz - Byhlegure - Kurz vor Burg rechts an der kleinen Spree entlang - Buschmühle - Burg Kaupe - Burg Kolonie - Leipe - wieder zurück rechts über die Hauptspree - Raddusch - links nach Göritz - unter der A15 durch nach Belten - Koßwig - Saßleben - Calau - Buckow - Groß Jehser - unter der A13 durch - Klein Mehßow - Fürstlich Drehna - Crinitz durchqueren, dann rechts über Eisenbahn - Bergen - Beesdau - Goßmar - B96 queren und Weg folgen - Langengrassau - Uckro - Pitschen-Pickel (hihi) - Weg parallel links der bahn, dann drüber und wieder rechts - Krossen - links Drahnsorf- rechts Schäcksdorf - legal durch den Wald (rechts-links-Kombi) - Schöneiche - Schenkendorf - Damsdorf - nördlich mit leichter Ost-Tendenz durch den Wald nach Kemlitz - Paplitz - Horstwalde - Kummersdorf - Sperenberg - Gadsdorf - Nunsdorf - Märkisch Wilmersdorf - Wietstock - Ludwigsfelde - Großbeeren - Marinella
macht 366km.


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THE END

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