Hauptseite Der Rausfahrer-Report

11.02.01 Nordosten:
Jungziegen, gewachsene Huskies und die Boitzenburger Klostermühle

Vom GPS aufgezeichnete Strecke,
mit Waypoint+ geplottet

viele Tracklogs zum Runterladen auf www.tracklog.de


Diesmal haben wir am Treffpunkt Nord etwas länger gewartet. Bei einem der letzten Male gab es Beschwerden eines einzelnen Rausfahrers, dass nicht mal ein Viertelstündchen gewartet wurde. Nachdem wir diesmal etwas länger warteten und dann 50 Mopeds da waren, wollten wir los. Na gut, na gut es waren nicht ganz 50. Es war um die Winzigkeit einer Zehnerpotenz geschummelt. Es waren - inklusive einer Novizin - jahreszeitlich bedingt nur 5 da. Das ursprünglich geplante Ziel "Dampfmaschinenbesichtigung im Museumspark Mildenberg" musste ausfallen, da der Park in der Zeit zwischen Oktober und April geschlossen ist. So kam es spontan zur Tour "Klostermühle Boitzenburg". Bei so einer kleinen Gruppe kommen häufig spannende Streckenführung zustande. Überhaupt haben die Touren in der kälteren Jahreszeit ihren ganz eigenen Reiz. Die Landschaft wirkt wie im Winterschlaf und bei den durchquerten Orten kommt ein ganz ähnliches Gefühl auf. Einem individuell geäußerten Wunsch nach einer Kaffeepause um 11 Uhr wegen der noch nicht allzu hohen Temperaturen wird durch eine geringfügig geänderte Route direkt Rechnung getragen. Daraus resultiert dann, statt weiter nach Norden zu fahren, dass bei Kreuzbruch kurz vor dem Oder-Havel-Kanal ein Haken nach Osten zum "Kultourbahnhof" geschlagen wird. Die anfangs asphaltierte Straße geht nach ca. 2 Km in einen Sandweg über. Dieser führt sehr malerisch durch den Wald am Kanal entlang. Bei etwas wärmeren Temperaturen gibt's eine schöne Möglichkeit, an einem alten Brückenfundament eine kleine Pause einzulegen und die vorbeiziehenden Binnenschiffer zu grüßen. Wenn es noch nicht ganz so warm ist, gilt es eher riesige zugefrorene Pfützen auf dem Weg zu umfahren und sich wärmere Plätze für eine Pause zu suchen.

Als wir auf dem Hof des Kultourbahnhofs unsere Mopeds abstellten, trat der Bahnhofsvorsteher, Wirt und Hüter über den mittleren Kleintierzoo aus dem Stall und begrüßte uns mit "Ach, die Rausfahrer!". Bevor wir unseren verdienten und leckeren Kaffee bekamen, zeigt er uns noch die seit Dezember gewachsenen Huskie-Welpen und auf der anderen Seite der Regionalbahn 27 seine frisch geschlüpften Ziegen-Babies. Zudem spricht er erneut eine Einladung zu einem Grill-Event aus, beispielsweise "irgendwas im Brotteig" oder so.

Kurz nach unserem Kaffee setzt Regen ein, was die 20 km auf den guten, alten, Uckermärkischen Kopfsteinpflasterstraßen zwischen Groß Schönebeck und Hammelspring glipschig macht. Da fährt es sich auf dem sandigen Randstreifen weit besser durch die Wälder der Schorfheide. Vor Boitzenburg wird die Uckermark hügeliger und auch kurviger. Kurz nach dem Ortseingang von Süden kommend wird der lohneswerte Lenné-Park des Neo-Renaissanceschlosses passiert. Bevor das Museum gestürmt wird, gibt es im gemütlichen Restaurant "Zur Klostermühle" erst einmal was Warmes. Die Bedienung war keck und flott. Das kulinarische Angebot sah nicht nur gut aus, sondern schmeckte auch so. Das ist uns 4 Helme und 2 Eisfliegen wert. Anschließend Füße vertreten im Museum der 1271 erstmals erwähnten Klostermühle. Die Wassermühle ist noch voll betriebsfähig und es ist alles zu bestaunen, was in irgendeiner Weise mit dem Beruf des Müllers zu tun hat. Angefangen von Mahlwerken, Elevatoren (Förderer) bis über die gute Stube des Bewohners. Von dem dahinter liegenden Zisterzienserkloster existiert lediglich noch eine Ruine. Allerdings laden die Wanderwege rundherum sowohl zu kurzen als auch zu längeren Spaziergängen ein. Mit vollen Bäuchen und mit Wissen über den Müllerberuf beladenen Köpfen machten wir uns auf den Rückweg.

Hinter Lychen bogen wir links in den Wald ab. Der Regen hat uns hier glücklicherweise verlassen. Auf einem ziemlich üblen Kopfsteinpflasterpfad geht es nach Himmelpfort. Wir überquerten die Schienen der Draisinen-Strecke zwischen Fürstenberg und Templin. Zu einer Begegnung der besonderen Art kam es hier allerdings nicht. In Himmelpfort finden wir nicht nur eine weitere Klosterruine mit für Kinder unter Umständen tödlich giftigen Efeubeeren, sondern auch einen weiteren "rausfahrerwürdigen" Grillplatz. In der umrankten Ruine hat ein uns nicht bekannter Künstler aus Glasscherben Kunstobjekte geschaffen und davor stehen 2 große Kirchenglocken, die nicht zum Diebstahl einladen. Wen es interessiert, warum nicht, der muss mal hinfahren und nachsehen. Weiter geht es nach Süden auf der Suche nach einem wärmenden Plätzchen bei einem Schluck Kaffee. Das Parkrestaurant in Liebenberg war leider geschlossen, aber in Grüneberg gibt es, was wir wollen. Später dann im Marinella fanden sich dann noch 4 Rausfahrer und 4 Drinbleiber ein. Unserer Neuzugängin scheint die Tour genauso gefallen zu haben wie uns.

Text und Fotos von Pit


Linktips


Im Detail

Stolpe - Hohen Neuendorf - Kolonie Briese - Summt - Zehlendorf - in Kreuzbruch rechts - dann auf Sandweg bis 109 und links - nächster Abzweig rechts nach Finowfurt - vor Bahn rechts zum "Kultourbahnhof" - zurück auf 109 bis Groß Schönebeck - Schluft - Kurtschlag - Grunewald - Storkow - Hammelspring - Templin - Klosterwalde - Jakobshagen - Klaushagen - Boitzenburg - Lychen - Himmelpfort - Bredereiche - Blumenow - Marienthal - Ribbeck - Mildenberg - Klein-Mutz - Bergsdorf - Liebenberg - Grüneberg - Oranienburg - Germendorf - Velten - Hennigsdorf - Spandau - Marinella


THE END

Home