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Ogottogott, schon wieder um 9:00! Das war wohl auch der Grund für viele, einfach noch Mit unserem Kapitän hatten wir Glück, er wurde auch von Regine handverlesen. Ohne anbiedernde Stories erklärte er auf der 4-stündigen Kahnfahrt über Strecken abseits der Standardroute sehr sortiert Ursprung und Nutzung des Spreewaldes und Interessantes über den Naturschutz. Hier bildet die Spree wie der Niger in Mali ein Binnendelta. Verstärkt durch Kanäle ziehen sich die Wasserläufe wie ein Netz durch den Wald. Viele handbetriebene Schleusen regeln den Wasserstand und die Schiffbarkeit. Für die Schleusung legt man ein kleines Trinkgeld "auf die hohe Kante" für die Kids, die den Service erbringen. Motorboote sind nicht erlaubt - außer für die Polizei. Beim Treffen mit dieser entsponn sich dieser Dialog "Hey, die Polizeiboote sind hier gar nicht grün!" - "Nein, wir sind blau!". Die antwortenden Herren sahen wir später kaffeeschlürfend in einem Café (mit Cognac?) am Wasser, die Einbahn-Regelung überwachend.
Auf dem Rückweg wurden im Findlings- Steingarten Steine besichtigt. Hier, in einem rekultivierten Tagebau, wurden Findlinge zusammengetragen, an einer Stelle angeschliffen und mit Erklärungen versehen. Man findet ihn, indem man von Lübbenau kommend hinter der Autobahnbrücke nach Groß Beuchow nicht die große Rechtskurve nimmt, sondern den kleinen Asphaltweg, der eher geradeaus führt, einschlägt. Immer geradeaus, am T (hier fuhr Angelika so genial geradeaus) links und dann sieht man rechts gegenüber eines Kornfeldes den Garten. Fährt man den Weg weiter, kommt man in Zinnitz an. Dann nach Luckau (sehenswerte Innenstadt, aber ausgelassen) und die B96 nach Norden. In Zützen links abbiegen, in Sagritz rechts über eine Schotterstrecke zur Kanow-Mühle. Hier sitzt fast noch der Kobold und vergnügt sich am Ufer der Dahme und in der Mühle. Diese hat schon vor Jahrzehnten ihr Mühlrad durch die Aufdringlichkeit eines Handlungsreisenden in Sachen Wasserturbinen verloren, fungiert aber strom- und schiffsdieselgetrieben immer noch als Mühle für Schrot und - Leinöl!
Dann Golßen, Baruth, links Richtung Luckenwalde, in Stülpe rechts nach Schönefeld. Zwischen hier und Luckenwalde liegt im Walde der Unterhammer, eine unterdessen überbaute Mühle, Hier gewann man Eisen aus den auf umliegenden Wiesen gefundenen Raseneisensteinen und schmiedete daraus Kanonenkugeln. Davon ist zwar nichts mehr zu sehen, aber man kann davon an diesem verzauberten Ort in der netten Gaststätte nebenan träumen. Zum Entsetzen der einen, zur Freude der anderen, kannte Klaus natürlich wieder asphaltvermeidende Strecken nach Berlin quer durch die Felder. Wir schwören, wirklich überhaupt kein einziges Gesperrt-Schild vor den Agronomenpisten gesehen zu haben. Sie eignen sich also zum entspannten Nachfahren (GPS-Tracks runterladen!). Das Ende findet immer häufiger im Marinella statt. Peter |