Hauptseite Der Rausfahrer-Report

5.3.00: Luch, Seen und Berge in McPomm

Vom GPS aufgezeichnete Strecke,
mit Waypoint+ geplottet

Tracklog zum Runterladen auf www.tracklog.de


Von der Autobahntankstelle Stolpe, wo ein Rausfahrer in wenig wärmender Lederkombi zurückblieb, ging es Richtung Norden. Da konnten die sechs Rausfahrer auch nicht erwarten, dass die Kälte irgendwann abnimmt. Dafür stimmte die Optik: Klare Winterluft, schnell ziehende Wolken hinter kahlen Alleebäumen, heftige Schräglage auf gerade Strecke durch kräftigen Seitenwind, zwischendurch immer mal wieder etwas Sonne und eine traumhafte Streckenführung fast ausschließlich über Nebenstraßen, aber immer auf gepflasterter Strecke. Also mal wieder eine Tour für Straßenfahrer. Durch typische Alleen, untypische Kurven und über diverse Hügelchen zogen die Rausfahrer eine Schleife durchs nördliche Brandenburg und südliche McPomm.Useriner Mühle

Station 1 hieß Ribbeck, bekannt durch den alten Birnenzüchter, der selbst auf seinem Grab nicht ohne sie auskam. Um Fontanes Erzählung touristischen Gewinn abzuringen, bemüht man sich seit einigen Jahren um den Anbau von Birnbäumen. Die Wurzel des einzig echten soll sich in der Gaststätte an der B5 befinden (war geschlossen). Sehenswert in Ribbeck sind außer dem Herrenhaus derer von Ribbeck (Altersheim) noch die Dorfkirche (war gerade Gottesdienst).

Weiter ging es durchs Havelländische Luch über Friesack knapp an Neuruppin vorbei in die Rheinsberger Gegend und an die Mecklenburgische Seenplatte, vorbei am Zechliner See, Schwarzer See, Mirower See und Labussee zum Useriner See. Dort steht eine dem Verfall preisgegebene Wassermühle, die natürlich wieder den Entdeckergeist wachrief. Das mehrstöckige Ziegelgebäude ist schon ziemlich baufällig, aber eine Exkursion in den trockenen Kanal zu den vermuteten Wasserrädern wurde gewagt. Hier zeigte sich, dass die Mühle schon etwas moderner war, denn tief unter dem Bauwerk fanden wir im Schein der Taschenlampen zwei Wasserturbinen.

SlawendorfAm Zierker See, kurz vor Neustrelitz, kann man ein wiederaufgebautes Dorf der Ureinwohner dieser Gegend besuchen - den Slawen. Leider darf man dort nicht mit Moppeds hinfahren. Neustrelitz machte einen recht interessanten Eindruck. Obwohl auch hier der Niedergang des Kleingewerbes anhand der vielen leerstehender Geschäfte deutlich erkennbar war, muss dieses nette Städtchen unbedingt noch einmal besucht werden.

Ab Carpin ging es dann auf eine Nebenstraße, die mit einer Überraschung aufwartete: Die Machtlosigkeit der D207Einige Kilometer Winterfreuden auf den Mecklenburgischen Höhen, unangenehmes Fahren bei Schnee und vereistem Katzenkopf-Pflaster, bei dem man von jedem Stein einzeln seitlich abrutschte. Die Straßenmotorräder wurde wohl eine Woche zu früh wachgeküsst. In der Nähe Feldbergs gibt es tatsächlich Felder und Berge. Und das Haus von Hans Fallada, das wieder einen Grund für eine ausführlichere Tour Gegend liefert.

Zwischen Schmalem und Breitem Luzinsee direkt an der Brücke über deren Verbindungskanal steht das Restaurant und Hotel "Altes Zollhaus am Luzinsee". Bewertung: Vier Helme. Wir saßen in einem lauschigen Erker, auf einem Regal ein Taucherhelm aus Messing, daneben unsere aus schnödem Plastik. Der Blick aus dem Fenster fiel auf den schaumkronengezierten See mit dramatischen dunklen Wolken über dem hellen im Winter vertrockneten Schilfgürtel. Kalt sah es aus und es war auch kalt, nachdem Constanze abkassiert hatte und wir wieder auf die Straße mussten.

Feuerwehr in HammelspringWeiter ging es nach Boitzenburg (wir berichteten über die dortige Wassermühle und die Klosterruine) und dann durch Teile der Uckermark mit ihrer eiszeitlichen Moränenlandschaft. Zwischendrin kleine Täler mit verlandenden Seen und Erlenbrüchen, die Felder von Pappelreihen durchzogen. Templin lohnt einen kleinen Spaziergang entlang des Sees und der Stadtmauer. Uns war es zu kalt. Die Endurofraktion machte noch einen Abstecher durchs Gelände und über eine vermooste Pontonbrücke. Die vom März geweckten ersten Straßenfahrer blieben auf sicherem Grund. Zehdenick, Liebenwalde und Mühlenbeck - dann waren wir endlich wieder in Berlin und konnten im Marinella die Füße wärmen. Die Touren der nächsten Monate sind bestimmt wärmer.

Peter G


Im Detail


Raststätte Stolpe/Heiligensee - Hennigsdorf - Bötzow - Pausin - Nauen - Ribbeck - Selbelang - vor Pessin rechts nach Paulinenaue - Brädikow - Vietznitz - Friesack - Zootzen - Nackel - Vichel - Rohrlack - Wildberg - B167 links nach Gottberg - Walsleben - Woltersdorf - Storbeck - Gühlen Glienicke - Zühlen - Linow - Dorf Zechlin - Flecken Zechlin - Zempow - Buschhof - Schwarz - Mirow - Granzow - Roggentin - Useriner Mühle - Userin - Neustrelitz - B96 - B198 - Carpin - rechts nach Goldenbaum - Lüttenhagen - Feldberg - L34 - Wittenhagen - Conow - Funkenhagen - Hardenbeck - Boitzenburg - Klaushagen - Klosterwalde- Templin - Hammelspring - Zehdenick - Krewelin - Liebenwalde - Wensickendorf - Mühlenbeck - Schildow - Glienicke - Berlin macht 380km.


THE END

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