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12.3.00: Elbfähren bei Hochwasser und nahe Berge bei Meißen

Vom GPS aufgezeichnete Strecke,
mit Waypoint+ geplottet

Tracklog zum Runterladen auf www.tracklog.de

Es gibt Touren, die fallen zum Schluss ins Wasser. Wir hatten Glück, denn die Tour fand statt, fand sogar teilweise im Wasser statt und das Hochwasser war auch die Grund für wesentliche Umdispositionen.

Die Elbe ist ein Fluss, der so naturbelassen vor sich hinströmt, dass sein Flussbett teilweise sehr breit wird. Brücken gibt es deshalb selten, dafür um so mehr Fähren, die teils mit Motorkraft und sehr oft nur durch die Strömung angetrieben zwischen den Ufern pendeln. Von diesen Fähren gibt es zwischen Wittenberg und Torgau zahlreiche, und wir wollten auf der heutigen Rausfahrt jede sich bietende Gelegenheit zum Uferwechsel nutzen. Daraus wurde nichts, denn das Hochwasser hat auch die Zufahrtwege überschwemmt und die Fähren lagen gesichert weit weg vom Ufer. Erst in Torgau (auf der Elbbrücke wurden zum Kriegsende am 25.4.45 Fotos vom Händedruck zwischen John und Iwan geschossen) gelangten wir auf die andere Seite und kamen auf die glorreiche Idee, dann noch ein paar Kurven zu fahren, wo die Ausläufer des Erzgebirges bei Meißen nun nicht mehr weit waren.

Die Elbuferstraße bis Meißen bot schon von den ersten Hügeln hervorragende Ausblicke über das Elbtal. Bald sah man am anderen Ufer schon die Weinberge und hinter Meißen mit seinem Verkehrschaos wegen der überschwemmten Straße ging es ab in die Hügel über wunderhübsche, von Obstbäumen gesäumte kleine Straßen, die eigentlich immer am Schlängeln waren.

Mittendrin findet man die Neudeckmühle im Saubachtal mit einer Gaststätte, wo man sich aufwärmen und günstig-rustikal speisen konnte.

Nachdem wir aus dem für uns Flachländer mächtigen Gebirgshöhen über eine gigantische Ausblicke auf die Elbe bietende Straße wieder ins Tal kamen, gelang der erneute Wechsel ans andere Elbufer nur den hochbeinigsten Moppeds mit nasse-Füße-verachtenden Fahrern. Nach Überquerung einer Eisenbahnbrücke verlief der Weg einen halben Meter unterm Elbwasserspiegel. Einer musste mitten in der kalten Brühe absteigen, ein anderer saugte genau so viel Wasser an, dass es keinen Kolbenschlag gab, dafür aber minutenlang reichlich Dampf aus dem Auspuff. Mit Rücksicht auf die Unversehrtheit der Straßenmaschinen konnte der Rest erst wieder in Meißen die Elbe überqueren. Zwischen hier und Radebeul erinnert es sehr an das Rhein- oder Moseltal, denn auf den Hängen des Spaargebirges wird Wein angebaut und unterhalb haben sich einige Winzerdörfer über die Zeiten gerettet.

In Großenhain wurden noch die Lichtanlagen in Ordnung gebracht und über die langweilige B101 ging es im Dunkeln ziemlich flott zurück nach Berlin. Was die Luckenwalder Polizei immer wieder dazu bringt, durcheilende Moppedfahrer nur so aus Lust und völlig ohne Grund zu kontrollieren, weiß niemand. Uns nerven diese wichtigtuerischen Grünlinge langsam. Im Marinella war wieder gut geheizt.

Peter G


Im Detail


B101 bis Trebbin - links B246, in Löwendorf rechts - Ahrensdorf - Märtensmühle - Ruhlsdorf am Gasthaus rechts, an hauptsraße kurz links und wieder rechts über die Betonplattenstraße - Frankenfelde - Frankenförde - Zülichendorf - Kemnitz links - Bardenitz - B102 kurz links, gleich wieder rechts - Malterhausen - Kaltenborn - Gölsdorf - Morxdorf - Seyda - Lüttchenseyda rechts - Meltendorf - Elster (normalerweise 'ne Fähre) - Listerfehrda - rechts über die Schwarze Elster - Schützberg - Klöden - Mauken (normalerweise 'ne Fähre) - Axien - Prettin (normalerweise 'ne Fähre) - Dautzschen - Zwethau - Torgau - Belgern - Strehla - Riesa - Jahnshausen - Meißen - Reppina rechts - Scharfenberg - Gauernitz - Pinkowitz - Klein Röhrsdorf - Constappel - Klein Weistropp - Klein Schönberg - Klein Sachsdorf - Neudeckmühle Saubachtal - Oberwartha - über Eisenbahnbrücke nach Coswig - durch die Wendörfer im Spaargebirge- B101 - Herzberg - Brandis - Welsickendorf - Jüterbog - Luckenwalde - Trebbin - Berlin
macht 470km.


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THE END

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