Vom Parkplatz aus geht es für 2 DM mit einem Schienenbus (ein futuristisches Teil, 1993 als einer von 6 Doppelstöckigen in Dessau gebaut) durch die Tagebaureste nach Ferropolis. Das offiziell wirkende Ortseingangsschild ist kein Gag - es ist offiziell: 1997 ist die Baggerstadt (für nicht-Lateiner oder Altsprachler: Stadt aus Eisen) auch eine politische Gemeinde geworden. Sie wird Bestandteil der EXPO sein. Neben Kraftwerksgebäuden, einem Portalkran und Werkstätten besteht die Stadt aus einem Ensemble von fünf 5 um eine Y-förmige Arena aufgebauten Braunkohlebaggern. Der Blick auf diese Giganten ist überwältigend. Vier der Bagger stehen unter Denkmalschutz und werden derzeit renoviert. An ihnen soll die Beleuchtungsanlage angebracht werden und im Maschinenstand entsteht vielleicht ein Café. Der fünfte ist zu neu, um Denkmal sein zu dürfen. Er soll von Rank- und Schlingpflanzen überwuchert werden. Mit ABM-Kräften soll hier bis 1999 auf der Landzunge im demnächst entstehenden See ein Ort geschaffen werden, der pro Jahr eine Million Mark mit Konzerten und anderen Freiluft-Events erwirtschaften muß, damit das Projekt bestehen kann. Ob sich wirklich so viel Publikum zu Konzerten in die DVU-verseuchte Gegend um Bitterfeld locken läßt, ist fraglich. Nach dem Rundgang geht es im gut geheizten Schienenbus zurück zum Abfahrtsort. Dort stehen die Grubenloks, die die Braunkohlezüge aus den Löchern in die Kraftwerke schleppten. Dazwischen stehen Spezialfahrzeuge, darunter phantasievoll zusammengebratene Spezialfahrzeuge und winzige Einpersonenschienenfahrzeuge. |
Linktip:<"http://www.ct.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2186/2.html"> Rolf Sachsse: Ferropolis - oder vom Umbau der Industriegesellschaft
Linktip:<"http://www.braunkohlenstrasse.de/SZ/Ferropolis.html"> Ferropolis auf der "Braunkohlestraße"