Klein, aber fein, so präsentiert sich seit Frühjahr 97 der Urahn der Stahlproduktion, die hinter Peitz in Eisenhüttenstadt wieder Zukunft hat. Die Museumsleute (ein Verein) haben die 1810 erstandene und lange Zeit als Lager der Fischwirtschaft genutzte Hochofenhalle wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt, nämlich der Produktion von Eisen und Stahl. Seit 1551 wurde in Peitz bereits Erz geschmolzen, zuerst für die Kanonenkugeln der Festung, später für andere Waffen, dann auch Zahnräder für Mühlen und die ersten Maschinen zum Beginn der Industrialisierung. 1870 wurde die Produktion schon wieder eingestellt. In der Gegend fahndeten Sucher nach erzhaltigem Raseneisenstein. Der wurde ausgegraben und zurück blieben löchrige Weiden und Felder. Zusammen mit Holzkohle aus den damals noch reichlich vorhandenen Wäldern wurde daraus Eisen. Geschmiedet wurde in einem Hammerwerk - als Antrieb diente der 1554 eigens gegrabene Hammergraben. Heute wird einer der drei Öfen von 1809 dann und wann wieder in Betrieb genommen. Bei der Schau werden Ofenplatten oder Lanzen gegossen. In der Halle gibt es einiges zu entdecken: Auf dem Weg zum Turm bzw. Schornstein liegen in den Zwischengeschossen viele Formen aus Holz zur Herstellung der Gußformen für Zahnräder, Wellen und Fensterrahmen. Vom Turm hat man einen fantastischen Blick auf die Fischteiche, dahinter das moderne Stahlwerk. Neben den Öfen wächst in der untere Etage ein Museum heran. Im hinteren Raum findet man einen mächtigen Blasebalg mit Vorwärmung zum Anblasen der Öfen, der momentan noch elektrisch angetrieben wird. Es ist geplant, hierfür wieder die Wasserkraft des Hammergrabens zu nutzen. Die hölzerne Welle liegt schon bereit. Die Fischwirtschaft hat durchaus etwas mit der Hütte zu tun: Der Hammergraben sorgte nämlich für Wasser zum Fluten der Teiche. Den Fisch kann man gleich neben der Hütte in der Karpfenklause testen. |
Linktip: Die Fischteiche von Peitz